Röhrenkiste 3 - W100e
(Dieses Projekt ist zur Zeit noch in der Entwicklungs- und Aufbauphase!)
Detailaufnahme mit den Endröhren 6550 (links), aber ohne Vorverstärkerröhren
Wie bereits in der Beschreibung zur Röhrenkiste 2 erwähnt, sollte der Röhren-Stereoverstärker W100 mein erstes großes Röhrenprojekt werden. Doch habe ich bei der Realisierung der Röhrenkisten 1 und 2 viel dazu gelernt, so daß mir der Entwurf und der Aufbau dieses anspruchsvollen Projektes etwas einfacher gefallen ist.
Angeregt wurde ich durch die Schaltung und die Beschreibung des ELV-RV-100-Röhrenverstärkers, der anfangs noch als Bausatz, später dann nur noch als Komplettgerät vertrieben wurde. Doch ich wollte ja selbst bauen; deshalb kam für mich das Fertiggerät nicht in Frage.
Der Schaltungsentwurf für diesen Verstärker stammt ursprünglich von Günter Welter (1980). Ein danach gebauter Verstärker wurde erst in Holland, nach der Wende in Ostberlin („Plaisir“) und schließlich von Günter Welter selbst in Düsseldorf als „HE-ES-50“ auf den Markt gebracht (1990). Ab 1997 hat die Firma ELV diese Endstufe unter der Bezeichnung „RV-100“ in ihr Lieferprogramm aufgenommen. Diese Verstärker wurden alle mit Ausgangsübertragern „Ü234“ der Firma „Welter-Electronic“ ausgerüstet. Es handelt sich dabei um einen 50 Watt 2-Kammer Ultralinear-Übertrager mit Schirmgitter-Anschlüssen und einem Raa von 4,0 kOhm mit 4- und 8-Ohm-Ausgängen. Dieser Übertrager kommt auch in meinem W100 zum Einsatz (Übrigens wird im ELV-Verstärker ein einfacherer aber trotzdem guter 1-Kammer-Übertrager eingesetzt). Der Übertrager eignet sich für Gegentakt-Endstufen mit den Endpentoden EL34, 6CA7, 6L6 aber auch 6550, KT66, KT77, KT88 usw. Er hat die Maße 102 x 102 x 77mm (M102-Kern) und wiegt 2,75 kg. Ich gehe hier so genau auf den Ausgangsübertrager ein, weil er das Kernstück eines Röhrenverstärkers darstellt. Mit einem guten Übertrager sind die Voraussetzungen geschaffen auch einen guten Verstärker zu realisieren.
Ausgehend von diesem Schaltungsentwurf habe ich nach vielen Internet- und Fachbuch-Recherchen eine modifizierte Schaltung entwickelt, die meinen Vorstellungen und Wünschen entspricht und die ich in den folgenden Kapiteln beschreiben möchte.
Den W100e kann man mit folgenden Eigenschaften beschreiben:
- 2 x 40-50 Watt Sinus-Ausgangsleistung mit den End-Pentoden EL34, 6L6 oder 6550
- nachbausichere Gegentakt-Ultralinear-Schaltung mit einstellbarer Gittervorspannung
- vier schaltbare Eingänge, davon einmal Phono mit qualitativ hochwertiger Röhren-Vorstufe nach
RIAA-Richtlinie und einmal mit Vorverstärker-Röhre für niedrige Eingangssignale
- Gleichstromheizung für die Vorverstärkerröhren
- Stereo-Pegelanzeige mit zwei Anzeigeröhren EM84
- vom OTL30e bekannte Loudness-Schaltung
- Einschaltstrombegrenzung durch eine Relais-Verzögerungsschaltung
- Verwendung von hochwertigen Bauteilen, wie z.B. Original-Welter-Ausgangsübertrager,
Original-Ringkern-Netztrafo ELV RV-100, audiophile Mundorf-Koppelkondensatoren,
ALPS-Potentiometer usw.
Die Schaltungsbeschreibung und die Aufbauanleitung werden ständig aktualisiert.
(siehe -> Downloads -> Röhrenkiste 3)
Hier einige Bilder von den verschiedenen Aufbauphasen:
Das gefräste Chassisblech aus eloxiertem 4mm-Aluminium
Hier im Größenvergleich eine ECC83 (vorne), eine 6550 (links) und eine EL34 (rechts)
Der Gehäuserahmen aus Hartholz
Gehäuse mit Chassisblech
Noch nicht ganz fertige Verschaltung
Verstärker kopfüber in der Montegevorrichtung